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Was bedeutet "getürkt"? Ist damit gemeint dass die Türken betrüger sind? Woher kommt das Begriff?

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am

Schön guten Abend! Ich studiere und lebe seit 2008 in Deutschland(Stuttgart). Ich habe mein deutsch sehr verbessert aber manchmal gibt es Überraschungen. Ich höre oft das Wort "getürkt" wenn etwas nicht korrekt ist. Also getürkt bedeutet sehr ähnlich wie betrogen glaube ich. Es klingt fast immer nach Betrug, Fake, Nicht-Original.
Ich habe meine Freunde gefragt woher es kommt. Sie sagten früher vor 100-200 Jahren oder mehr waren die Türken die Betrüger oder sehr unehrliche Menschen in deutsche Augen. Ich möchte gerne wissen ob das stimmt oder eine richtige Erklärung woher dieses Verb kommt.
Wenn es so ist, ich finde diese Wort rassistisch. Es überrascht mich dass man auch heute solche Worte mit Vorurteile verwenden darf.

getürkt ist getürkt und ein negerkuss ist ein negerkuss(schaumkuss)und wem das nicht gefällt kann sich mal schleunigst ver...ich bin mit diesen wörtern aufgewachsen und nur weil ihr vollhonks der meinung seit es wäre rassistisch und müssten sie aus dem sprachgebrauch verschwinden... hast du einen sitzen ,herkommen und ansprüche stellen biste bekloppt oder so zieh leine verfazz dich mr oder ms klugscheißer ...

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Sa., 26. Januar 2013 - 20:38

Gut, dass Du Deinen Namen nicht genannt hast, denn mit Deinem Beitrag hättest Du ewige Schande über diesen Namen gebracht. Dein Beitrag offenbart, was in Dir ist: Hast keine Ahnung von Rechtschreibung, aber "kotzt" Dich hier in einer Weise aus, dass es bis zum Himmel stinkt! Von Manieren hast Du wohl noch nie etwas gehört, und genau so benimmst Du Dich! Du hast den Fragesteller "Vollhonk" genannt, aber allein durch Deine "Rechtschreibung" zeigst Du unmissverständlich, dass dieser Begriff Dich selbst exakt beschreibt. Du nennst den Fragesteller "bekloppt", aber in Wirklichkeit sollte man Dich mal kräftig "bekloppen" - und ich weiß auch, wer sich tatsächlich "verpissen" sollte... Du zeichnest ein Bild von Deutschland, das schlimmer nicht sein kann. Und dafür schäme ich mich als Deutscher. Pfui! Lothar

Im Namen meiner deutschen Mitbürger entschuldigen?

Das kannst du gar nicht du vernebelter Meinungssklave.

Oder bist du der Bundespräsident?

Beantworte doch mal seine Frage anstatt hier den Moralapostel zu spielen.

Die Antwort auf die Frage begründet auch den nicht abwertenden Sinn u Gebrauch dieses Wortes.

Jeder kennt den Ausdruck, die meisten verwenden ihn auch - doch die wenigsten unter uns wissen auch, woher der Begriff eigentlich stammt. Wenn uns etwas "getürkt" erscheint, meinen wir Fälschungen oder Vorgänge und Prozesse (bspw. Wahlen), die nicht den Regeln entsprechen.

Der Ausdruck entstammt aus dem Jahre 1769. Damals baute der österreichisch-ungarische Hofrat Wolfgang von Kempelen den sogenannten "Schachtürken". Diese Apparatur wurde als Roboter verkauft, der in der Lage ist, seine menschlichen Kontrahenten im Schachspiel zu bezwingen. Der Roboter war als Türke dargestellt.

Doch was die staunenden Zuseher nicht wussten: In dem Apparat befand sich ein Schachmeister, der die Figuren mittels eines Magneten bewegte. Der Schwindel flog nur deshalb auf, da ein Zuschauer während einer Vorführung "Feuer, Feuer" rief und der Spieler aus dem "Schachtürken" heraussprang.

Du tust mir echt leid, deshalb habe ich mir die Mühe gemacht, damit du dir nicht einbildest das du was weißt, sondern dich weiterbildest du Hinterweltler. 

das ist alles nicht richtig, getürkt kommt von täuschen, diese Redewendung kommt aus den Osmanischen Kriegen, die Osmanen waren excellente Krieger und Strategen, und arbeiteten mit Täuschungen gegenüber den Gegnern, wegen dieser Strategie nannte man es beim Entdecken das ist getürkt, Beispiel Attrappen etc!

Es wurde nach dem Ursprung des Ausdrucks gefragt! Wenn Sie zu einfach gestrickt sind für eine Antwort, vielleicht einfach mal Klappe halten statt hier Ihre rechte Gesinnung aus dem Fenster zu hängen?

Etymologische Erklärung sieht so aus:
türken — daraus das Partizip getürkt — und einen Türken bauen/stellen heißt fingieren, inszenieren, vorspielen, vortäuschen.
Quelle: faql.de/etymologie.html#tuerken

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Sa., 26. Januar 2013 - 21:54

Keine Sorge, das Wort ist nicht rassistisch gemeint.

Die Erklärung findet sich hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Schacht%C3%BCrke

Beste Grüße!

 

Gespeichert von Sepp (nicht überprüft) am So., 27. Januar 2013 - 21:24

Es gibt da verschiedene Theorien. Die meisten davon haben aber keinen rassistischen Hintergrund:
http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrken_%28Verb%29

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Di., 21. Mai 2013 - 22:14

Das Verb "türken" stammt irgendwo aus der Vergangenheit und hat mit türkischen Menschen von heute wirklich nichts zu tun.
Es bedeutet in der Tat so viel fingieren oder vorspielen. Im Duden (Deutsche Rechtschreibung) steht übrigens der Hinweis, dass das Wort im öffentlichen Sprachgebrauch unbedingt vermieden werden soll.

Eine ähnliche Bedeutung kann auch das Substantiv "Türke" als Fälschung haben.

Urheber soll die Österreichische Regierung sein. Im Krieg gegen das Osmanische Reich waren Teile von Österreich durch die türkische Armee besetzt. Deshalb hatten die Österreicher Angst vor Türken. Diese Angst nutzte die Regierung später aus, indem sie verschiedene unpopuläre Maßnahmen als "Schutz gegen Türken" begründete und damit dem eigenen Volk schmackhaft machte.

 

Gespeichert von Bernd (nicht überprüft) am Fr., 18. Oktober 2013 - 09:19

tja, woran diese rechte regierung in österreich nicht überall dran schuld ist. nur nazis - wohin man auch schaut, wie? ihr seid wirklich einfach gestrickt, ihr linken deppen.

wahr ist, dass die türken 2x österreich überfallen und wien belagert haben und 2x mit eingezogenen schwänzen abhauen mussten. warum sollen wir auf dieses volk gut zu sprechen sein? ihr faselt ja auch ständig über die bösen russen - dabei ward ihr es ja, die sie überfallen haben. also wie jetzt? messt ihr mit zweierlei maß??

übrigens: am 12.9. jährt sich wieder einmal der tag, an dem die türkischen helden davon liefen (2. türkenbelagerung von wien, 1683). ich werde ihn feiern! btw: besser tot als rot :-)

Ich finde es unverschämt ein Land als Betrüger zu stempeln. Genau diese Betrüger haben Deutschland sehr viel geholfen damit Deutschland jetzige Deutschland ist.
Verdeutschet vermasselt.

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Sa., 14. Dezember 2013 - 13:18

Hier wird kein Land als Berüger abgestempelt. Im Gegenteil. Das Wort "türken" stammt aus der Zeit das Rokoko. Dort hat ein sächsischer Adliger vorgeblich einen mechanischen Schachcomputer gebaut, der aus einem Tisch mit einem Schachbrett bestand, hinter dem eine osmanisch gekleidete Puppe mit eine langstieligen Pfeife saß. Deshalb wurde das Gerät als "Schachtürke" bekannt. Das Gerät war aber kein echter Schachcomputer, sondern in Inneren saß ein menschlicher Schachspieler, der die Arme der Figur bewegte, um die Figuren zu setzen. Und wegen dieses Betrugs nennt man etwas Gefälschtes auch "getürkt", weil es genauso falsch ist wie der Schachtürke.

Nun dann erzählen Sie doch einmal wobei die Türken uns
geholfen haben ,die 15 Sekunden Zeit das von Ihnen zu
erfahren nehme ich mir ,oder verwechseln Sie da nur die
Fakten wer wem geholfen hat

Danke an die alten Deutschen das sie uns in erste Weltkrieg reingezogen haben!Die Deutschen Kriegsschiffen haben Oddessa mit Türkisch Flagge bombadiert haben!Und die Türken haben ihre alt schulden an die Deutschland zurück bezahlt was von Ossmanen gemacht wurden wegen der Bağdat Bahn!Also bitte ihr habt die Türken gerufen in der 70 Jahre als Arbeitskraft weil ihr zu edel wart um diese arbeit zu machen!Ich bedanke mich an die Verständniss volle Menschen.Danke

ich sehe das nicht weiter wild, verstehe nicht warum hier alle immer gleich beleidigt sind und auf Rassismus verweisen.
Es gibt mehrere Verben bzw. Sätze nicht nur getürkt, Zb. "das kommt mir spanisch vor",

Außerdem haben unsere Europäischen Nachbarn auch ähnliche Sätze und oder Namen für die deutschen Bürger : Spanien : Giri , Österreich : Pifke etc.

Also nicht immer gleich gegenpoltern !!!

Schachtürke oder kurz Türke ist die umgangssprachliche Bezeichnung für einen vorgeblichen Schachroboter, der 1769 von dem österreichisch-ungarischen Hofbeamten und Mechaniker Wolfgang von Kempelen konstruiert und gebaut wurde. Der Erbauer ließ bei den Zuschauern den Eindruck entstehen, dass dieses Gerät selbständig Schach spielte. Tatsächlich war darin aber ein menschlicher Schachspieler versteckt, der es bediente. Kopien des Geräts sind bis 1929 in diversen Vorführungen und Ausstellungen eingesetzt worden. also hat mit Tüken und schon garnicht mit Türkei zu tun.! ENDE :-)

Ich glaube der Türke hat nur den Titel gelesen und den Rest ignoriert. So bildet man keine Meinung!

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am So., 15. Dezember 2013 - 11:11

Ach, nun verbeißt euch nicht ineinander. Die Bezuge auf wikipedia sollten doch wohl ausreichen. Ich kann nachvollziehen, dass Ureinwohner irgendwann ein Verfolgtseinsyndrom entwickeln, wenn ihnen mit Verve bei jedem Negerkuss, Zigeunerschnitzel, ai es nun getürkt

 

Gespeichert von walterbeumer (nicht überprüft) am So., 05. Januar 2014 - 19:59

'Tschuldigung, das ist zu schnell losgeflitzt.
Also weiter:
...bei jedem Zigeunerschnitzel oder Negerkuss, bei jedem Pusztasalat, sei er nun getürkt oder nicht, mit der Fremdenfeindlichkeitskeule geprügelt wird.
Ein Wenig mehr Souveränität täte da durchaus gut.
Und in einer INTER-nationalistischen Gesellschaft braucht sich doch keiner mehr über SO WAS aufzuregen, es sei denn, er definiert sich zuvorderst über seine NATIONalität. DAS sollte man doch zwischenzeitlich abgelegt haben (dass die Nationalität ZUERST kommt). Zumindest, wenn man sich zur Intelligenz zählt.

 

Gespeichert von walterbeumer (nicht überprüft) am Mo., 06. Januar 2014 - 23:45

Es gibt viele Erklärungen für den Ausdruck "etwas türken"oder "Das ist/war getürkt".
Meine persönliche Meinung: Der Ausdruck kommt von französisch truquer, truc, und trucage. truc hat die Bedeutung Kunstgriff, Betrug, war aber auch im Bereich Theater Maschine für Verwandlungen. Also verborgene Maschinerien, mit denen man auf der Bühne kunstvolle und überraschende Effekte hervorzaubern konnte. Genau das, was man heute im Filmbereich als Spezialeffekte bezeicnnet. Französisch trucage heißt heute Trickaufnahme (Film, Photographie).

Französisch truquer, truc, trucage muß vom Militär übernommen worden sein für getrickste "Spezialeffekte" bei Manoverübungen. Aus französisch truqu-er wurde aber nicht trük-en, sondern türken, mit r-Umstellung (r-Metathese), die relativ häufig vorkommt.

Warum das r umgestellt wurde, kann man nur vermuten. Ich vermute, trüken war dem Verb drücken zu ähnlich.

Es ist also eine völlig irrige Meinung, türken habe etwas mit dem Volk der Türken zu tun. Es heißt einfach tricksen nach dem französischen truc und truquer. Trotzdem würde ich einem Türken gegenüber den Ausdruck nicht verwenden, er kann ja nichts über die Herkunft wissen.

 

Gespeichert von rogermue (nicht überprüft) am So., 22. Februar 2015 - 16:40

Also das Thema hatte ich mal im Fernsehen gesehen , und zwar entstand das zur zeit als das Osmanische Reich also die Türken die Weltmacht waren , Burgen oder Provinzen hatten die Idee bei einer Belagerung von feinden ihre Wächter und Soldaten als Osmanische Truppen zu verkleiden damit die Belagerer denken das dieser Bereich oder diese Burg bereits den Osmanen unterlegen ist und die Belagerer es gar nicht versuchen es einzunehmen und zurückkehren.
Getürkt heißt also zum türken verwandeln als Anschein also ein Fake.

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Sa., 04. April 2015 - 03:18

Ein türkischer Reiseführer erklärte mir den Ausdruck damit, dass die Türkei in der Aufbauphase unter Atatürk besonders viel "Produktpiraterie" betrieben habe (was sie übrigens auch heute noch tut, ebenso wie China und viele andere Länder....). Ein getürkter Gegenstand ist demnach also eine kopierte Ware.  

 

Gespeichert von paul.schmarling (nicht überprüft) am So., 06. Januar 2019 - 18:49

Laut Wikipedia kann man das Wort etwa ab dem Jahr 1900 in Büchern finden, es ist also schon älter. Für die Herkunft gibt es mehrere Theorien, die etwas übersichtlicher im Wiktionary stehen. Keine dieser Erklärungen hat etwas mit dem Verhalten türkischer Menschen zu tun.

Allerdings ist die Umgangssprache etwas Lebendiges, und die Begriffe verändern sich. Die heutige Popularität dieses Wortes kann deshalb durchaus auch etwas mit diskriminierenden Denkweisen zu tun haben, die sich hineindeuten lassen.

 

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Di., 08. Januar 2019 - 17:36

Warum heißt denn da so viele wie "Attatürk" oder "Aslantürk"?
Wäre beinahe wie "Richterdeutsch" und "Briefdeutsch" zu heißen..

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Di., 15. Januar 2019 - 10:56

Wie kann man es wagen zu sagen das die türken deutschland nicht mit aufgebaut haben?! Wer hat früher eure autos mit hergestellt? Eure straßen, häuser und euren müll aufgeräumt usw.?! Die ganze welt weiss das ihr/wir arrogant wart, seid, sind...bis auf die alten deutschen arbeiter(die nachm krieg) habe ich persönlich vor keinem menschen respekt aktuell auf der welt egal woher er/sie stammt :)

 

Gespeichert von Enes (nicht überprüft) am Fr., 22. März 2019 - 01:05

Was ist mit Griechen, Italiener, Polen, Portugiesen, Kurden, Spanier, Kroaten, Vietnamesen und anderen Nationen, die mitgebaut haben?

Anzahl der Gastarbeiter aus der Türkei war weniger als 0.1% der Bevölkerung Deutschlands. Auch unter Gastarbeiter bildeten Türken eine kleine Minderheit. Über 90% der Gastarbeiter kamen aus anderen Ländern. 

Aber wenn die Türken davon berichten es klingt so als ob über 90% der Arbeiter Türken wären.

Heute bekommen vielmehr Türken Hartz IV, Wohngeld usw. Man kann Statistiken von AA nachschauen. 

Es geht um angebotene Produkte, die gefälscht oder verändert wurden. Nicht um saubere Dienstleistungen gegen Bezahlung.

dabei geht es bei diesem abwertenten Begriff nicht um Aroganz, rassistische Hintergründe seitens der Deutschen, sondern kommt aus der Entäuschung betrogen worden zu sein.

Leider hält sich dieser Begriff warm durch ein unseriöses Verhalten aus der anderen Richtung..
Es gibt z.B. ganze Banden die sehr aufdringlich alte deutsche Rentner betrügen, andere die alte Autoteile als neu verkaufen, usw..also um ein betrügerischen Vorsatz.

Das gibt es natürlich auch überall auf der Welt, natürlich auch bei den Deutschen.

Ich kenne viele Türken oder Deutschtürken, da passt dieser Ausdruck überhaupt nicht.  Diese verdienen Anerkennung und da wäre der Ausdruck auch wirklich nicht angebracht.

Schuld an der Entstehung der Wendung soll der sächsische Dichter und Hofrat Baron Wolfgang von Kempelen, Erfinder von "Rokoko-Hightech-Maschinen", sein. Am Wiener Kaiserhof zeigte er 1769 einen Schachautomaten: Vor dem Brett saß eine lebensgroße, prächtig osmanisch gekleidete Puppe. So nannte man den Apparat auch "der Türke". Das Geheimnis, behauptete der Erfinder, liege in der komplexen Mechanik im Inneren der Kiste. In Wahrheit hockte dort ein kleinwüchsiger Schachmeister. Erster Käufer des "Schach-Türken" soll Preußenkönig Friedrich der Große gewesen sein. Doch der hat den Schwindel bald bemerkt und den Automaten als "getürkt" demaskiert.Nach Dr. Heinz Küppers (Wörterbuch der deutschen Umgangssprache) ist die Wendung seit dem späten 19. Jahrhundert bezeugt und entstammt wohl der Soldaten- und Theatersprache. Gemäß Duden ist die Herkunft unsicher. Vielleicht stammt sie aus der Soldatensprache, in der früher mit "Türke" eine eingedrillte Gefechtsübung gegen einen angenommen Feind bezeichnet wurde. Lutz Röhrich (das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten) schreibt: Bei der Einweihung des Nord-Ostsee-Kanals 1895 fehlte der Kapelle die Partitur für die türkische Hymne. Nicht verlegen, hat der Kapellmeister bei der Ankunft der türkischen Delegation "Guter Mond, du gehst so stille" (auf den Halbmond in der türkischen Flagge anspielend) intonieren lassen und so den ersten "Türken" gebaut.In Deutschland leben unter 83 Millionen Einwohnern mehr als zwei Millionen Türken. Daher sollten wir als gute Mitbürger solch abfällige Floskeln vermeiden.

 

Gespeichert von Memo (nicht überprüft) am Fr., 08. Mai 2020 - 10:06

Hallo,
also zuvorderst möchte ich um Verzeihung bitten, für die Mitbürger mit ausgeprägtem Rassismus und weniger ausgeprägter Bildung, und bitte darum, diese nicht als repräsentativ zu betrachten, und diese nicht als Anlass für Pauschalisierungen zu nehmen.

Zum Begriff des "Türken" oder des "türkens", im Sinne des Täuschens, gibt es ja schon einige Erklärungen.
Vom "Schachtürken" über Manöver in den Osmanischen Kriegen, politischen Täuschungsmanövern bis hin zu sprachlichem Ursprung aus dem Französischen. Eine weitere Geschichte ist die einer Kapelle, die die türkische Nationalhymne nicht konnte, und wegen des Halbmonds auf der Flagge "Guter Mond Du gehst zur Stille" gespielt haben soll, damit das nicht auffällt...
Alles in allem weist das Wort eher darauf hin, dass "getürkt" eher "so tun als sei etwas türkisch" ist..

Im österreichisch-deutschen Bedeutet "Türke" im übrigen auch "Mais" oder "Maiskolben" (worüber es auch viele Legenden gibt)
woher wohl auch "Kruzi-türken" stammen soll, wobei dieser Ausruf der unerwünschten Verwunderung z.T. auch auf die Osmanischen Kriege zurück geführt wird..

Der "Kümmeltürke" stammt im übrigen aus der Studentensprache, und bezeichnet einen Studenten, der beim Studium im Elternhaus wohnt. (zurückgeführt zum einen auf den Gewürzanbau um Halle - der der Region damals den Begriff "Kümmeltürkei" einbrachte - wohl weil Gewürze meist aus der Türkei stammten, oder aber auch auf den Reichtum von Gewürzhändlern, weil die Studenten zuhause eben gut versorgt waren.

Was zum Glück nicht mehr im Sprachgebrauch ist, und einen abwertenden Hintergrund hat, im Zusammenhang mit dem Begriff "Türken" ist der "Türkenkoffer" - ein umgangssprachlicher Begriff für die "Alditüte",
der wohl auf den geringen Wohlstand und den Pragmatismus früher Gastarbeiter zurückzuführen ist,
die - ökologisch und ökonomisch sinnvoll - die Plastiktüten des Discounters als Transportmittel widerverwerteten,
bzw eben einer derartigen Zuschreibung. Es ist also vor allem eine soziale Diskriminierung, die eben für das Bild des "Aktenkoffers" für den "Büroangestellten" das Bild der "Alditüte" für den Fabrikarbeiter insbesondere Gastarbeiter setzt. 

Bei Sprichwörtern sehe ich hier zum einen die Vielfalt von Sprache - und deren historischen Bezug und Lebendigkeit - in gewisser Konkurrenz zur Sprachsensibilität, einer recht neuen Idee, die Missverständnisse oft bis ins Letzte vermeiden soll, und im extrem oft Sprachliche Wendungen absichtlich missversteht und auf eine Weise verdammt - die der Bedeutung und Herkunft nach alles andere als angebracht ist. Zumal eben ein Großteil der Bevölkerung die Sprache in einer Zeit erworben hat, in der man sich sehr wenig Gedanken um solche Missverständnisse gemacht hat, und oft ganz andere Assoziationen mit Begriffen hat, als sie heute unterstellt werden. Die Menschen lernen ihre Sprache ja nicht nochmal neu, weil jemand heute das missinterpretiert.

Aber man kann auch einfach drüber reden, wie jemand etwas meint,
weil Sprache eben immer auch missverstanden werden kann.



Viele Grüße
Thomas


 

 

Gespeichert von TFH (nicht überprüft) am So., 13. Februar 2022 - 10:33

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